Saarbrücker Zeitung: Immer mehr Schwerbehinderte arbeitslos – Kritik des DGB

Schwerbehinderte Menschen können nach einem
Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) nicht von der
günstigen Entwicklung am Arbeitsmarkt profitieren. Ihre
Erwerbschancen haben sich seit 2009 sogar verschlechtert. Das Blatt
beruft sich dabei auf eine noch unveröffentlichte Studie des
Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Während die allgemeine Arbeitslosigkeit zwischen August 2009 und
Mitte 2011 um 15 Prozent gesunken ist, hat sie sich bei den
Schwerbehinderten um 7,6 Prozent erhöht. Rund 180.000
Schwerbehinderte waren im August ohne Job. Gut 60 Prozent von ihnen
waren auf Hartz IV angewiesen.

Eine Ursache für den gegenläufigen Trend ist dem Bericht zufolge
die Kürzung bei den arbeitsmarktpolitischen Instrumenten.
DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach forderte die
Bundesregierung deshalb zur Kurskorrektur auf. „Trotz steigender
Arbeitslosigkeit bei den Schwerbehinderten streicht die Koalition mit
der so genannten Reform der arbeitsmarktpolitischen Instrumente auch
die Hilfen für sie zusammen“. Es sei ein Armutszeugnis für ein
wohlhabendes Land wie Deutschland, dass die Mehrheit der arbeitslosen
Schwerbehinderten auf Hartz IV angewiesen sei, meinte Buntenbach.

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