Gut für den Pflegenachwuchs: Bayern verabschiedet sich vom Schulgeld / bpa erwartet flächendeckende Schulgeld-Abschaffung in der Altenpflege

Die Ausbildung zur Altenpflegehilfs- oder
-fachkraft muss kostenfrei sein, um möglichst viele Menschen für
diesen wichtigen Beruf zu gewinnen. Der Bundesverband privater
Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) in Bayern begrüßt deshalb die
Entscheidung des Landes, die Finanzierungsbeträge für
Altenpflegeschulen künftig anzuheben, wenn die Schulen im Gegenzug
darauf verzichten, von ihren Schülerinnen und Schülern Schulgeld zu
erheben.

„Die Schulgeldfreiheit ist ein wichtiger Baustein, um den
Altenpflegeberuf attraktiver zu machen“, lobt der bayrische
bpa-Landesvorsitzende Kai A. Kasri und verweist auf den großen Bedarf
an Fachkräften in der Branche: „Wir können jungen Menschen doch nicht
sagen: Wir brauchen Euch dringend in der Altenpflege, die Ausbildung
müsst ihr aber zum Teil selbst finanzieren. Deshalb haben wir die
Erhebung von Schulgeld immer verurteilt.“

Die Landesregierung stockt nach aktuellen Plänen ihre Zuwendungen
an die Ausbildungsstätten in der Pflege pro Klasse jährlich um bis zu
mehrere tausend Euro auf, wenn sich die Schulen gegen eine Erhebung
von Schulgeld entscheiden. Damit setzt das Land einen wesentlichen
Baustein des „Ausbildungs- und Qualifizierungspaktes“ um, weitere
müssen folgen. Den Pakt hatten der bpa, weitere Verbände gemeinsam
mit den Ländern, der Bundesanstalt für Arbeit und mehreren
Bundesministerien zum Jahresanfang auf den Weg gebracht.

Der bpa erwartet nun, dass die Altenpflegeschulen in Bayern
flächendeckend auf Schulgeld seitens der Pflege-Azubis verzichten
werden und fordert das Land auf, die Finanzierbarkeit der Ausbildung
dabei stets im Blick zu behalten. „Die gemeinsame Offensive für mehr
Pflegenachwuchs zeigt bei uns in Bayern Wirkung. Dennoch müssen die
Pflegeschulen langfristig auf finanziell sicheren Beinen stehen“,
warnt Joachim Görtz, der Leiter der Münchener Landesgeschäftsstelle
des bpa: „Wir wollen nicht, dass einzelne Schulen irgendwann das
Schulgeld wieder einführen müssen. Die Landesregierung sollte die
Finanzierungsgrundlagen der Pflegeausbildung deshalb regelmäßig
überprüfen.“

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon rund
950 in Bayern) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
245.000 Arbeitsplätze und ca. 18.900 Ausbildungsplätze.

Pressekontakt:
Joachim Görtz, Leiter der Landesgeschäftsstelle,Tel.: 089-890448320