Die Landesregierung Hessen, die Bundesagentur
für Arbeit (BA) und der Bun-desverband privater Anbieter sozialer
Dienste e. V. (bpa) gehen gemeinsam gegen den Mangel an
Pflegefachkräften im Land vor. Mit einem Anwerbeprojekt setzen sie
zusammen mit der spanischen Landeshauptstadt Madrid ein positives
Zeichen. Eine aktive Maßnahme gegen den Fachkräftemangel in Hessen
und ein Beschäftigungssignal an die arbeitssuchenden spanischen
Pflegefachkräfte. Der bpa stellt rund zwei Drittel der über 100
geplanten Einsatzstellen in den Regionen Wiesbaden, Offenbach und
Gießen/Marburg.
„Wir freuen uns, dass die Landesregierung gemeinsam mit der BA,
der LIGA und uns dieses ehrgeizige Projekt vorantreibt und damit
deutlich macht, dass es die Pflegeeinrichtungen im Kampf gegen den
Fachkräftemangel nicht alleine lässt“, so der bpa-Landesvorsitzende
Jochen Rindfleisch-Jantzon und betont die Wichtigkeit dieses
Projekts. Der bpa wird sich mit seinen Mitgliedseinrichtungen Ende
November auch an der geplanten „Recruitingmesse“ in Madrid
beteiligen, um interessierte spanische Fachkräfte über die Arbeit in
hessischen Pflegediensten und -Heimen zu informieren. „Unsere
Mitglieder haben sofort zahlreiche Stellen zur Verfügung gestellt“,
berichtet Rindfleisch weiter.
Derzeit bereiten sich die Unternehmen intensiv darauf vor, die
spanischen Krankenschwestern und -pfleger im Sinne einer
Willkommenskultur angemessen begrüßen zu können. „Von der Suche
bezahlbaren Wohnraumes bis hin zur Kontaktaufnahme mit spanischen
Kulturvereinen sind unsere Einrichtungen mit Hochdruck dabei, den
dringend gebrauchten spanischen Pflegefachkräften einen guten Start
zu ermöglichen“, ergänzt Manfred Mauer, der als Leiter der
bpa-Landesgeschäftsstelle in Wiesbaden das Projekt von Anfang an
gemeinsam mit dem Sozialministerium vorangetrieben hat.
„Mit den spanischen Fachkräften können wir freie Stellen besetzen,
unsere wertvollen Mitarbeiterstamm wirksam entlasten und den
Bewerbern gleichzeitig eine Perspektive bieten“, erläutert Mauer. So
werden sie berufsbegleitend für den Einsatz in deutschen
Pflegeeinrichtungen bei uns fit gemacht, damit sie schon nach
spätestens sechs Monaten zu in Deutschland üblichen Gehältern als
Fachkräfte in der Pflege arbeiten können. Dazu erwerben die
Krankenschwestern und -pfleger neben fortgeschrittenen
Sprachkenntnissen auch Fähigkeiten im Umgang mit den deutschen
Arbeitsabläufen.
Die Pflegeeinrichtungen des bpa tragen nach einer erfolgreichen
Kampagne zur Erhöhung der Ausbildungszahlen damit erneut
Verantwortung für die hessische Pflegelandschaft und engagieren sich
auch im Rahmen neuartiger Projekte. „Der bpa hält die Maßnahmen in
Hessen für richtungsweisend und wünscht sich die Ausweitung des
Modells auf andere Länder sowie dass weitere Bundesländer dem
Beispiel folgen“, so Rindfleisch abschließend.
Pressekontakt:
Manfred Mauer, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle Hessen, 0611 – 34
10 790