Als „vollkommen irre“ hat der langjährige Direktor der Stiftung
Topographie des Terrors in Berlin, Andreas Nachama, die Aberkennung der
Gemeinnützigkeit der Bundesvereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der
Antifaschisten VVN-BdA)Ende vergangenen Jahres bezeichnet. Im Interview mit der
überregionalen Tageszeitung „neues deutschland“ (Wochenendausgabe) sagte der
Historiker: „Diese Entscheidung ist völlig daneben.“ Nachama, der zum
Jahreswechsel in den Ruhestand trat, äußert sich gegenüber „nd“ zu
Antisemitismus und Rassismus in der Bundesrepublik und thematisiert dabei auch
die Unterwanderung staatlicher Organe durch rechtsradikale Kräfte. „Bundeswehr,
Polizei und Verfassungsschutz sind Abbilder dieser Gesellschaft“, sagt Nachama
und kritisiert: „Man hat tatsächlich manchmal den Bock zum Gärtner gemacht.“
Der Sohn von Shoah-Überlebenden, der seit 2019 die Allgemeine Rabbinerkonferenz
Deutschland leitet, würdigt die Erinnerungs- und Gedenkpolitik in Deutschland,
die jedoch leider nicht alle Bürger erreiche. „Wir müssen in der Aufklärung
kreativ sein“, fordert Nachama und betont: „Unser Denkmal muss eine wahrhaft
demokratische Gesellschaft sein. Damit ist der Erinnerung an alle Opfer am
besten gedient.“
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