Hunderttausenden Kindern inÄthiopien droht der Hungertod / Hilfsorganisation Plan International fordert schnelles Handeln

In den Flüchtlingscamps im Süden Äthiopiens sind
eine halbe Million Kinder akut von Hunger und Krankheiten bedroht.
Die Situation hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch
verschlechtert. Die Hilfsorganisation Plan International warnt: Wenn
wir nicht schnell handeln, steht das Leben hunderttausender Kinder
auf dem Spiel. „Es gibt nicht genügend Essen, kein sauberes Wasser,
keine Medikamente und zu wenig Toiletten. Außerdem fehlt es an
Kleidung, Decken oder Matratzen, sodass die Kinder nachts auf dem
verdreckten Boden schlafen müssen“, sagt Maike Röttger,
Geschäftsführerin von Plan International Deutschland.

Auslöser ist ein bewaffneter Konflikt zwischen rivalisierenden
ethnischen Gruppen, der im Frühjahr eskalierte. Seit April strömten
fast eine Million Menschen in die völlig überfüllten Flüchtlingscamps
in den Bundesstaaten Gedeo und West-Guji, die außerhalb der
Konfliktzonen im Süden des Landes liegen. Besonders schlimm ist die
Situation für die etwa 500.000 Kinder, die knapp die Hälfte der
Geflüchteten ausmachen. Jeden Tag müssen hunderte von ihnen wegen
schwerer Unterernährung oder Infektionskrankheiten wie
Lungenentzündung behandelt werden. Am meisten gefährdet sind Babys
und Kleinkinder unter fünf Jahren. „Viele von ihnen befinden sich in
einem sehr kritischen Zustand“, sagt Maike Röttger. Aufgrund der
schlechten hygienischen Bedingungen breiten sich Krankheiten rasend
schnell aus. Die meisten Kinder können jedoch nicht behandelt werden,
weil es keine Medikamente gibt. Gleichzeitig fehlen
Nahrungsergänzungsmittel, um akute Unterernährung zu bekämpfen.

Plan International ruft die internationale Staatengemeinschaft
deshalb auf, umgehend Hilfe zu leisten und dringend benötigte
Hilfsgüter wie Lebensmittel und Medikamente zur Verfügung zu stellen.
Geschäftsführerin Maike Röttger: „Wenn wir jetzt nicht schnell
reagieren, steht das Leben hunderttausender Kinder auf dem Spiel.“

Dramatisch ist die Situation auch für schwangere Frauen und
Mütter. Weil es nicht genügend Lebensmittel gibt, haben sie keine
Milch, um ihre Kinder zu stillen. Eine junge Mutter, die vor zwei
Monaten mit ihrer Familie aus ihrem Dorf fliehen musste, berichtet:
„Alles, was wir zu essen haben, ist etwas getrockneter Mais. Ich habe
erlebt, wie Kinder vor meinen Augen verhungert sind. Ich habe große
Angst davor, dass ich mein Baby nicht ernähren kann.“

Plan International leistet in den Flüchtlingscamps in Äthiopien
Nothilfe und versorgt die Menschen dort mit Lebensmitteln,
Medikamenten, medizinischem Equipment und Hygiene-Sets. Außerdem
richtet Plan spezielle Schutz-Zonen für Kinder ein und unterstützt
den Bau von geschlechtergetrennten Toiletten. Für die Hilfskräfte
werden Gesundheits-, Hygiene- und Ernährungs-Schulungen durchgeführt,
um die medizinische Situation zu verbessern.

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