Kaiser–s Tengelmann täuscht Verbraucher mit angeblich biologisch abbaubaren Plastiktüten

Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe geht gerichtlich gegen Kaiser–s Tengelmann
vor -Handelsunternehmen soll auf umweltfreundliche
Mehrweg-Tragetaschen umstellen

„Einkaufen mit gutem Gewissen! … Mit unseren biologisch
abbaubaren Plastiktüten“. Mit diesem Slogan bietet Kaiser–s
Tengelmann Kundinnen und Kunden seine Einwegplastiktüten an. Das
Handelsunternehmen vermittelt auf diese Weise den Eindruck, einen
Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Recherchen der Deutschen
Umwelthilfe e.V. (DUH) ergaben jedoch, dass die als kompostierbar
beworbenen Plastiktüten weder biologisch abbaubar noch besonders
umweltfreundlich sind. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation
forderte das Unternehmen deshalb am 1.2.2013 auf, die gezielte
Verbrauchertäuschung sofort zu beenden. Weil sich Kaiser–s Tengelmann
weigerte, innerhalb der heute ausgelaufenen Frist eine strafbewehrte
Unterlassungserklärung abzugeben, kündigte die DUH an, den Stopp der
Greenwashing-Kampagne nun gerichtlich durchzusetzen.

„Ein genauer Blick auf den Boden der Tüten reicht aus, um zu
erkennen, dass die Plastiktüten aus dem herkömmlichen Kunststoff
Polyethylen bestehen, der nicht biologisch abbaubar ist“, sagt der
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch und fordert Kaiser–s
Tengelmann zum unverzüglichen Stopp der Werbelüge auf. Selbst wenn
die Kaiser–s-Plastiktüten aus einem anderen Kunststoff bestünden, der
tatsächlich „biologisch abbaubar“ ist, würde dies deren
Umweltauswirkungen nicht verringern. „Biologisch abbaubare Tüten
helfen der Umwelt nicht, im Gegenteil. Sie werden üblicherweise nicht
kompostiert und lassen sich nicht problemlos recyceln“, erklärt der
DUH-Projektmanager für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Dass die bei Kaiser–s Tengelmann angebotenen Einweg-Plastiktüten
aus brasilianischem Zuckerrohr hergestellt werden, macht sie nicht
umweltfreundlich. Für deren Herstellung wird aus dem Zuckerrohr in
einem aufwändigen chemischen Prozess der weit verbreitete Kunststoff
Polyethylen produziert. Legt man eine Umweltbilanz zugrunde, die über
die Einsparung des Treibhausgases CO2 hinausgeht, weisen die Tüten
aus Zuckerrohr gegenüber Einwegplastiktüten aus Rohöl keine
Umweltvorteile auf. Besonders schlecht schneiden sie im Vergleich zu
umweltfreundlichen Mehrweg-Tragetaschen ab.

Aus Sicht der DUH ist die Plastiktüte ein unökologisches
Einwegprodukt, das Ressourcen verschwendet und unnötige Abfälle
produziert – unabhängig vom Material, aus dem sie produziert wird.
Deshalb fordert die Umweltschutzorganisation eine Reduktion der
Plastiktütenflut und den Einsatz umweltfreundlicher
Mehrweg-Tragetaschen.

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de

Thomas Fischer, Projektmanager Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer@duh.de

Daniel Eckold, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold@duh.de