„Noch immer haben die Verbraucher keinen Überblick
über die dioxinbelasteten Lebensmittel. Das ist der Skandal nach dem
Skandal. Frau Aigner muss die Nennung aller Produkte und Hersteller
durchsetzen“, fordert Karin Binder, Verbraucherpolitikerin der
Fraktion DIE LINKE. Karin Binder fährt fort:
„Das Lebensmittel- und Futtermittelrecht ist auf die Interessen
der Hersteller zugeschnitten. Während die Betriebe sich weitgehend
selbst überwachen sollen, fehlen den Behörden tausende Kontrolleure.
Nur so ist zu erklären, dass jahrelang giftige Industriefette ins
Futter gemischt werden konnten. Die Zeche zahlen immer die
Verbraucher.
Das Lebensmittel- und Futtermittelgesetz muss endlich vom Kopf auf
die Füße gestellt werden. Verbraucherschutz muss Vorfahrt haben. Die
Risiken der industriellen Massentierhaltung müssen klar werden, damit
der Teller sauber bleibt. Die behördlichen Kontrollen müssen bei den
besonders risikobehafteten Tierfabriken deutlich erhöht und die
Kontrolleure mit stärkeren Befugnissen ausgestattet werden. Die
Überwachungskosten sind grundsätzlich von den Produzenten zu tragen.
Verursacher von Panschereien sind zur Schadensregulierung
heranzuziehen.
Der Skandal mit dioxinbelastetem Futtermittel hat seine Ursache in
der industriellen Massentierhaltung. Lebensmittel aus regionalem
Anbau und Bioprodukte sind deshalb der beste Schutz vor Gift im
Essen. Qualität und Tierschutz bleiben zwangsläufig auf der Strecke,
wo Huhn und Schwein in Tierfabriken zur profitträchtigen Massenware
verkommen. Die wahren Kosten der angeblich billigen Eier und
Koteletts werden jetzt deutlich: Millionenverluste bei den Bauern,
immer höhere behördliche Kontrollkosten sowie Gesundheits- und
Umweltschäden.“
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Hendrik Thalheim
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