Der innenpolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Michael Hartmann, sieht die ausführliche
Berichterstattung über die Taten des Massenmörders Anders Behring
Breivik auch in deutschen Medien kritisch. „In einer freien
Gesellschaft ist es so, dass Medien frei entscheiden“, sagte er dem
„Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag-Ausgabe). Und es sei klar, dass es
sich hier um einen epochalen Fall handele. „Der gute Geschmack wird
allerdings verletzt, wenn man so jemandem eine Bühne für seine
Selbstdarstellung bietet.“ Hartmann fügte hinzu: „In den USA ist
derlei gang und gäbe. Aber das ist kein Grund, das nachzumachen.
Nicht die Berichterstattung scheint im Vordergrund zu stehen, sondern
die Suche nach der Sensation.“ Das sei nicht gut. Der innenpolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, erklärte
hingegen: „Ich halte die Berichterstattung dem Grunde nach für
richtig. Denn das ist eine ganz außergewöhnliche Tat, über die
berichtet werden muss – auch mehrere Stunden.“ Ob dies Grenzen
überschreite, lasse sich nur im Einzelfall beurteilen.
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