Kölnische Rundschau: zum nationalen Bildungsbericht¶

Alarmsignal

Sandro Schmidt

zum nationalen Bildungsbericht

Viele können sich noch an den „Pisa-Schock“ aus dem Jahre 2001
erinnern. Deutschlands Schüler hinkten laut der ersten großen
weltweiten Untersuchung der Schulsysteme durch die OECD in vielen
Bereichen hinterher. Die Konsequenz nach langer Diskussion: Das
Bildungswesen wurde verbessert, bundesweit einheitliche Standards
eingeführt, an vielen Stellen der Unterricht zeitgemäßer gestaltet
mit dem Ergebnis, dass deutsche Schüler wieder mithalten können im
internationalen Vergleich. Reformen lohnen sich also.

Nun alarmiert der aktuelle nationale Bildungsbericht aus anderen
Gründen – aber zu Recht. Angesichts eines massiven
Stadt-Land-Gefälles, angesichts gestiegener Geburtenraten, angesichts
von mehr Zuwanderung ist eine weitere Reform des Bildungswesens
dringend geboten.

Deutschlands einzig verlässlicher „Rohstoff“ ist die Bildung, die
in Zeiten der digitalen Revolution noch einmal drastisch an Bedeutung
gewonnen hat. Der Bedarf wächst, nicht nur für Kinder und
Jugendliche, auch bei Erwachsenen. In einer zunehmend schnelllebigen
Zeit kann es sich ein hoch technisiertes Land schlicht nicht leisten,
über eine hohe Zahl schlecht ausgebildeter Menschen zu verfügen, wenn
es seinen Wohlstand halten will.

Die Investition in Kitas, Schulen, Universitäten und die
Erwachsenenbildung ist eine in die Zukunft. Wollen wir uns nicht an
den Lebenschancen unserer Kinder und Enkel versündigen, müssen
deutlich mehr Professoren, Lehrer und Erzieher her. Das ist teuer.
Aber es gibt keinen sinnvollen anderen Weg. Einen weiteren
„Bildungsschock“ dürfen wir uns nicht leisten. Und die internationale
Konkurrenz schläft nicht.

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