Die Nawrocki-Wahl ist ein unheilvoller Vorbote für die nächsten Parlamentswahlen, die turnusmäßig im Herbst 2027 folgen. Bislang hatten die demokratischen Gegner der Nationalkonservativen wenigstens einen Trost, denn das von Kaczynski geführte Lager zeigte sich wenig kompromissbereit, war kaum koalitionsbereit. Es musste allein auf weiter Flur für die erforderliche Mehrheit sorgen, was im Herbst 2023 schiefging. Jetzt haben die Nationalkonservativen bewiesen, den politischen Schulterschluss mit den ganz rechts agierenden Nationalisten eingehen zu können. Zusammengerechnet hatte man rechts vom Kaczynski-Lager beim ersten Wahlgang über 20 Prozent der abgegebenen Stimmen eingesammelt. Die wurden für die Stichwahl nun ins Boot geholt, die störenden Unterschiede – zum Beispiel bezüglich EU und Ukraine – wurden einstweilen in den Skat gedrückt.
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