Doch der eigentliche Skandal ist, dass fast zehn Jahre ins Land zogen, bis die ersten strafrechtlich belangt werden. In Sachen Börsenkursmanipulation und Schaden für Kunden ging es zügiger. Die niedersächsischen Strafverfolgungsbehörden taten sich zusammen mit der Landes- und der Bundespolitik schwer, die Machenschaften bei VW als illegal zu werten. Dass Niedersachsen am größten privaten Arbeitgeber im Land selbst beteiligt ist, war natürlich alles andere als hilfreich. Selbst im konservativen, konzernfreundlichen Bayern wurde beim Dieselskandal die schützende Hand über Audi schneller weggezogen.
Das späte Urteil ruft in Erinnerung, dass es bei den Manipulationen von Millionen Dieselfahrzeugen nicht um kleine Tricksereien ging. Luftverschmutzung fordert jährlich Zehntausende Opfer, vor allem in ärmeren Innenstadtvierteln. Wer die vorgeschriebene Schadstoffreinigung wissentlich aushebelt, begeht daher schweren Betrug. Und das ist eine Straftat, auf die zurecht mehrere Jahre Gefängnis steht.
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