(Korrektur im vorletzten Absatz: Die Schreibweise
des Namens im Zitat von Wolfgang Kubicki ist „Hoyer“, nicht „Heuer“.)
Autor und Redaktion der NDR Dokumentation „Schlachtfeld Politik –
die finstere Seite der Macht“ weisen den Vorwurf des
schleswig-holsteinischen FDP-Fraktionschefs zurück, trotz
gegenteiliger Absprache seine umstrittene Aussage zu seiner
Parteifreundin Birgit Homburger verwendet zu haben. Dies hatte
Kubicki am Montag in der Sendung „Hart aber fair“ im Ersten
behauptet. Autor Stephan Lamby: „Eine Zusage, die Äußerung zu Birgit
Homburger in der Dokumentation nicht zu verwenden, habe ich Herrn
Kubicki zu keinem Zeitpunkt gegeben. Seine Darstellung in –Hart aber
fair– entspricht nicht der Wahrheit.“ Dies bekräftigt auch Kuno
Haberbusch, der Redakteur des Films.
Am kommenden Montag, 11. Juni, zeigt das NDR Fernsehen um 22.25
Uhr in einer Erstausstrahlung die 75-minütige Langfassung der
Dokumentation. Die 45-Minuten-Version war im März dieses Jahres im
Ersten zu sehen. In dem Film sprechen ehemalige und aktive Politiker
wie Wolfgang Kubicki (FDP), Kurt Beck (SPD), Erwin Huber (CSU),
Andrea Fischer (Grüne) und Katina Schubert (Linke) ungewöhnlich offen
über innerparteiliche Machtkämpfe – und über seelische Folgeschäden.
Es geht um Rachegelüste, Selbstmordgedanken, Psychotherapien, aber
auch um den täglichen Verdrängungswettbewerb unter Parteifreunden.
Die zentralen Aussagen des Films wurden seit Ausstrahlung der
45-Minuten-Fassung in zahlreichen TV-Sendungen und Zeitungen
diskutiert.
In der 75-minütigen Langfassung des Films geht es auch um die
Erfahrungen des CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach und des
ehemaligen Hamburger SPD-Landesvorsitzenden Mathias Petersen.
Petersen berichtet u. a. über die massiven Widerstände von
Parteifreunden gegen seinen Plan, Erster Bürgermeister der Hansestadt
zu werden. Bei einer Mitgliederbefragung unter Genossen wurde im Jahr
2007 die Wahlurne aufgebrochen, zahlreiche Stimmen verschwanden. Die
Hintergründe des Falls sind bis heute nicht aufgeklärt. Ausführlich
spricht in der Langfassung auch die ehemalige stellvertretende
Vorsitzende der Linken, Katina Schubert, über die verletzende
E-Mail-Kampagne eines Parteifreundes gegen sie und über ihre
Auseinandersetzung mit Oskar Lafontaine („eine Feindschaft“). Auch
die Äußerung von Wolfgang Kubicki über seine Parteifreundin Birgit
Homburger ist in der Langfassung in vollem Umfang enthalten. Wörtlich
heißt es in dem Film: Wolfgang Kubicki: „Man munkelt ja, so höre ich,
dass sie nach dem Weggang von Hoyer Staatsministerin im Auswärtigen
Amt werden soll. Aber das Auswärtige Amt ist nicht für die
Müllentsorgung zuständig, sondern das Umweltministerium.“ Stephan
Lamby: „Das haben Sie aber nett gesagt!“ Wolfgang Kubicki: „Das habe
ich sehr böse gesagt, gerade, weil ich nicht glaube, dass es für die
FDP gut ist, wenn der Verdacht entsteht, dass wir Führungspositionen
nach persönlichen Eitelkeiten besetzen und nicht nach Kompetenz“.
Sieben exemplarische Lebensläufe von deutschen Politikern
untersucht die Langfassung von „Schlachtfeld Politik“. Der Film zeigt
die Hoffnungen beim Einstieg ins politische Geschäft, die Machtkämpfe
sowie die schwersten Stunden im Leben eines Politikers – die
Niederlagen und Rücktritte. Vor dem Hintergrund der
Auseinandersetzungen in der CDU um Norbert Röttgen und in der Linken
zwischen Oskar Lafontaine und Dietmar Bartsch gewinnt „Schlachtfeld
Politik“ zusätzliche Aktualität und Brisanz.
5. Juni 2012
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