Kretschmer: Bund unterstützt die schnelle Aufklärung über Herkunft der Münchner Kunstwerke

Der Bund und der Freistaat Bayern haben eine
Expertengruppe eingesetzt, um die Herkunft der sichergestellten
Kunstwerke beim sogenannten „Schwabinger Kunstfund“ schnell zu
klären. Außerdem hat man begonnen, erste Bilder im Internet zu
veröffentlichen. Dazu erklärt Michael Kretschmer, Stellvertretender
Vorsitzender für Kunst, Kultur und Medien der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion:

„Wir begrüßen es, dass die Bundesregierung die nationalen und
internationalen Forderungen nach schneller Aufklärung und Transparenz
im Zusammenhang mit dem Fund der Kunstwerke in München, sehr ernst
nimmt und alles unternimmt, um eine rasche und sachgerechte Klärung
vorzunehmen.

In einem Treffen von Vertretern der Bundesregierung, der
bayerischen Staatsregierung und der ermittelnden Staatsanwaltschaft
wurde vergangenen Freitag vereinbart, dass der Beauftragte für Kultur
und Medien (BKM), Staatsminister Bernd Neumann, und das
Bundesfinanzministerium zusammen mit den bayerischen Behörden die
Herkunftsrecherche zu Kunstwerken aus der Sammlung von Cornelius
Gurlitt zügig voranbringen. Dies ist gerade auch mit Blick auf Fragen
der Restitution, d.h. der Rückgabe von NS-verfolgungsbedingt
entzogenen Kunstwerken unabdingbar. Denn es muss angenommen werden,
dass sich unter den beschlagnahmten Zeichnungen, Grafiken und
Gemälden auch Werke befinden, die als NS-Raubkunst gelten müssen.

Die hierzu zwischen Bund und Bayern vereinbarte Taskforce von
Expertinnen und Experten für Herkunfts- bzw. Provenienzrecherche wird
die Identifizierung der Kunstwerke entscheidend beschleunigen.

Werke mit unklarer Erwerbsgeschichte werden – soweit es das
laufende Ermittlungsverfahren zulässt – umgehend veröffentlicht. Noch
heute werden in einem ersten Schritt 25 Werke mit entsprechenden
dringenden Verdachtsmomenten auf NS-verfolgungsbedingten
Entziehungshintergrund auf der Plattform www.lostart.de der
Koordinierungsstelle Magdeburg eingestellt.

In diesem Zusammenhang möchten wir auch auf das langjährige
Engagement des Bundes im Bereich der Provenienzrecherche hinweisen.
Seit 2008 stellt der BKM jährlich eine Million Euro für die
dezentrale Provenienzrecherche in staatlichen Kulturinstitutionen zur
Verfügung, die durch die Arbeitsstelle für Provenienzforschung (AfP)
in einem Antragsverfahren vergeben werden. Ab 2012 wurden die Mittel
im Haushalt von Kulturstaatsminister Bernd Neumann auf zwei Millionen
jährlich verdoppelt.

Um den Anspruch bei der Restitution NS-verfolgungsbedingt
entzogenen Kulturgutes gerecht zu werden, wollen wir die Mittel für
die Provenienzforschung verstärken.“

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