In der PKS orientiere sich die Kategorie „Kriminalität von Nicht-Deutschen“ allein an der Staatsangehörigkeit. „Lebensverhältnisse, soziales Umfeld, Einkommen, Bildung von Tatverdächtigen – das spielt alles keine Rolle. Dadurch entsteht der Eindruck, Kriminalität hänge von der Nationalität ab. Das ist aber genauso falsch wie anzunehmen, Kriminalität hänge von der Konfession, vom Familienstand, von der Haarfarbe oder von der Eigenschaft als Linkshänder ab.“ Neubacher sprach überdies von einer Benachteiligung Nicht-Deutscher in der Kriminalstatistik. „Die PKS erfasst – bei Abschluss der polizeilichen Ermittlungen – zu gut 90 Prozent die von Bürgerinnen und Bürgern angezeigten und nur zu etwa zehn Prozent die durch die Polizei beobachteten Straftaten. Ob diese dann jemals angeklagt werden oder zu einer Verurteilung führen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Und: Bei den polizeilichen Feststellungen wie bei den Anzeigen von Privatleuten sind Nichtdeutsche benachteiligt.“ Ihnen gegenüber sei die Anzeigebereitschaft und auch die Intensität polizeilicher Kontrollen größer. „Das ist Konsens in der Kriminologie.“
Das Interview im Wortlaut auf:
www.ksta.de/959749
Stellungnahme von fast 70 Kriminologinnen und Kriminologen „für eine evidenzbasierte, rationale Kriminalpolitik:
https://kripoz.de/wp-content/uploads/2025/02/Stellungnahme-Kriminalpolitik.pdf
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