Lausitzer Rundschau: Auslands-Kindergeld / Ein aufgewärmter Kaffee

Die Debatte über das Kindergeld, das für Kinder im
Ausland gezahlt wird, ist wie ein aufgewärmter Kaffee. Sie wird
mindestens einmal im Jahr hervorgeholt, wenn wie jetzt die Daten der
Bundesagentur für Arbeit vorliegen. Die Zahlen beinhalten
Empörungspotenzial, weil es für manchen schwer nachvollziehbar ist,
dass Kinder Kindergeld erhalten, die nicht im Land leben. Das
widerspricht sicherlich dem Gerechtigkeitsempfinden vieler Bürger.
Nur muss man wissen: Die europäische Rechtslage ist nun mal so. Das
Kindergeld ist keine rein soziale, sondern vor allem eine steuerliche
Leistung. Wer als EU-Ausländer hier arbeitet, zahlt eben auch hier
ans Finanzamt. Das ist der Hintergrund, warum man für Änderungen die
EU-Kommission benötigt. Es gilt der Grundsatz der steuerlichen
Gleichbehandlung in der Europäischen Union. Fehlanreize im Rahmen der
europäischen Freizügigkeit zu beseitigen und Missbrauch möglichst
einzudämmen, bleibt trotzdem nötig. Auch, um die Akzeptanz der EU zu
fördern. Die Debatte über das Kindergeld für im Ausland lebende
Kinder taugt dafür jedoch eher nicht.

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