Lausitzer Rundschau: Blauer Dunst Zum Vorschlag, Raucherpausen zu verbieten

Man könnte auch die Toilettenbenutzung regeln,
schließlich entsteht dabei ebenfalls betriebs- und
volkswirtschaftlicher Schaden. Je länger und je häufiger, desto mehr.
Aber das wäre wohl Nonsens. Die Forderung des Bundesverbandes
mittelständische Wirtschaft nach einem Verbot von Raucherpausen ist
von ähnlicher Qualität. Natürlich ist es ärgerlich, wenn sich
Beschäftigte alle halbe Stunde vor die Tür verdrücken, um eine
durchzuziehen, während die nichtrauchenden Kollegen weitermalochen.
Natürlich kann es Betriebsabläufe stören und echtes Geld kosten, wenn
so etwas überhand nimmt. Aber andererseits geht es auch um
Arbeitszufriedenheit. Wenn einer nun mal gerne mit Zigarette
entspannt, warum sollte man ihm dann nicht die Raucherpause erlauben?
Zumal wenn er sich in dieser Zeit ausstempelt. Bei Jobs, wo man sogar
während der Arbeit quarzen kann, stellt sich die Frage des Sinns
eines Verbotes noch mehr. Die Verbotsforderung ist allzu simpel. Da
wollen sich welche keine Mühe geben, einvernehmliche Lösungen zu
finden oder Anreize für die Rauchentwöhnung zu geben. Wer aber nicht
in der Lage ist, im eigenen Betrieb offen über ein so banales Problem
zu reden und es gemeinsam zu regeln, dem fehlt es fundamental an
einer modernen Unternehmenskultur.

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