Lausitzer Rundschau: Doppeltes Risiko Brandenburger CDU hält lange an Saskia Ludwig fest – viel zu lange

Sie haben lange gewartet. Und sie haben sich
vieles gefallen lassen. Sogar ein Fachabitur im Brückenbauen hätten
sie dafür verdient, dass sie vor dem Misstrauensantrag gegen ihre
Chefin nichts unversucht ließen, ein Einlenken zu erreichen. Doch die
CDU-Fraktionsvorständler in Potsdam sind damit gescheitert. Sie
mussten feststellen, dass Saskia Ludwig die alleinige Wahrheit für
sich gepachtet hat. Für politische Beobachter war das freilich keine
Überraschung. Seit Langem ist bekannt: Wer im CDU-Fraktions- und
Parteivorstand in Potsdam nicht für die Vorsitzende war, der war
gegen Saskia Ludwig. Und der bekam das zu spüren. Immer wieder haben
Eingeweihte den Führungsstil der CDU-Politikerin hinter vorgehaltener
Hand gerügt. Auch die Fundamental-Opposition, Beleidigungen des
politischen Gegners inbegriffen, zeugte nicht von politischem
Geschick und Führungsstärke. Vielmehr wurde der Realitätsverlust der
CDU-Chefin immer gravierender. Als sie jüngst einen Rundumschlag
gegen die politische Konkurrenz und die Medien in Brandenburg via
Interview in der rechtspopulistischen „Jungen Freiheit“ gab, wurde
Ludwig zur CDU-Chefin auf Abruf. Sie selbst wischt die Brisanz der
Vorwürfe beiseite. Dabei ist sie längst nicht nur zum Risiko für die
CDU, sondern auch zum Risiko für Brandenburg geworden. Und dafür hat
sie selbst gesorgt.

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