Auch wenn sich Uli Hoeneß nun als reuiger Sünder
zeigt, die politischen Folgen des Falls sind ausgerechnet im
Bundestagswahljahr noch nicht ausgestanden. Zum einen, weil sich der
Bundespräsident jetzt eingeschaltet und die Debatte fortgeführt hat.
Das ist richtig so. Joachim Gauck muss es um den Zusammenhalt der
Gesellschaft gehen, der von jenen torpediert wird, die
Steuerhinterziehung als Bestandteil eines perfiden Zockerspielchens
sehen. Ihnen hat Gauck mehr als deutlich die Leviten gelesen. Auf der
anderen Seite wirkt sich der Fall auch negativ auf die politische
Stimmung gegenüber der Union aus. Das sollten CDU und CSU nicht
unterschätzen. Schließlich sind sie die Parteien, zu denen Hoeneß
eine besondere Nähe gepflegt hat. Die Steuerpolitik der Regierenden
ist durch den Bayern negativ in den Fokus geraten. Im Kanzleramt und
der CDU-Zentrale dürften die Alarmglocken schrillen.
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