Lausitzer Rundschau: Renaissance für das deutsche Turnen bei der EM / Neue Gesichter überzeugen

Seitz, Bui, Nguyen. Und natürlich Boy. Namen die
vor gut einem Jahr kaum jemand außerhalb der Turn-Szene kannte. Doch
die deutschen Turnerinnen und Turner haben aufgeholt und an
Popularität zugelegt. Insbesondere die Frauen erlebten bei den
stimmungsvollen Europameisterschaften in Berlin eine Art Renaissance.
Zuvor wurden die „jungen Damen“ jahrzehntelang auf der
internationalen Turnbühne kaum wahrgenommen. Die Zeiten der Lausitzer
Erfolgsturnerin Karin Büttner-Janz aus Lübben liegen eine Ewigkeit
zurück. Aber vor eigenem Publikum legten die deutschen Turnerinnen
Kräfte frei und beeindruckten mit Medaillen für Elisabeth Seitz, Kim
Bui und Oksana Chusovitina. Seit 26Jahren hat es dies nicht
gegeben. Die Olympia-Qualifikation – 2008 in Peking waren die
deutschen Frauen nur Zuschauer – sollte jetzt gelingen. Sogar eine
Medaille wollen in London 2012 die deutschen Männer – allen voran
Philipp Boy. Der Cottbuser machte in Berlin einen weiteren Schritt
aus dem früher scheinbar so übermächtigen Schatten des ehemaligen
deutschen Vorzeigeturners Fabian Hambüchen. Boy nutzte erneut
glänzend die sich bietende Bühne: mit starken Leistungen auf dem
Podium, immer freundlich und gesprächsgewandt in den Medien und offen
gegenüber seinen – vor allem vielen weiblichen – Fans. Das deutsche
Männerturnen hat dank des Mehrkampf-Titels für den Cottbuser als
vorläufigen Höhepunkt eine glanzvolle Entwicklung in den vergangenen
acht Jahren genommen. Mit einem wieder genesenen Hambüchen, Marcel
Nguyen und Matthias Fahrig und einem Philipp Boy in Top-Form dürfte
in London einiges möglich sein. Man sollte sich also an die neuen
Gesichter und Namen aus dem Turnen gewöhnen.

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