Mein Wort des Jahres ist nicht „GroKo“, diese
Journalistenerfindung, sondern „Homophobie“. Weil man es früher
selten las, und jetzt sogar im Lokalteil, wenn mal wieder im Park
zwei Männer zusammengeschlagen wurden. Und weil es eine globale
Tendenz ist. In der gesamten islamischen Welt werden Homosexuelle
weiter massiv verfolgt, bis hin zur Todesstrafe. In vielen
afrikanischen Ländern wird es immer schlimmer. Nun hat auch Indien
einvernehmlichen Sex zwischen Erwachsenen wieder unter Strafe
gestellt und Australien die Homo-Ehe wieder abgeschafft. Als ob es
irgendjemanden bedrohen würde, wenn zwei sich lieben. Im gesamten
Osten Europas nimmt die Alltagsgewalt gegen Homosexuelle zu, vor
allem in Russland. Hier hat sich Wladimir Putin praktisch zum
Oberideologen der Homophoben gemacht, hat von Moral und Sittlichkeit
gesprochen. Ausgerechnet Putin. Die aufgeklärte Welt sollte diese
Herausforderung annehmen – und bei den Olympischen Winterspielen in
Sotschi die Homophobie aktiv verurteilen. Das strahlt aus, nicht nur
bis Moskau, sondern bis zum Stadtpark daheim.
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