Jens Spahn, einer der Wortführer der
CDU-Reformerriege „CDU 2017“, hält eine Urwahl des Kanzlerkandidaten
der Union in den aktiven Zeiten von Angela Merkel für absurd. Vor dem
Hintergrund der in der CDU angeschobenen Parteireform meinte Spahn in
einem Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Dienstag-Ausgabe):
„Eine Urwahl des Spitzenkandidaten ist in Zeiten des Umbruchs
sinnvoll, vor allem, wenn es mehrere Kandidaten gibt. Das kann den
Prozess befrieden und macht es spannend. Mit einer erfolgreichen
Bundeskanzlerin an der Spitze wäre eine Urwahl aber absurd, das ist
ja kein Selbstzweck.“ Für die reformierte CDU der Zukunft mahnte
Spahn „Offenheit und Neugierde sowie niedrigschwellige Angebote für
Anhänger und Interessierte“. Der Besuch des ersten Ortsparteitages
sei „für manches Neumitglied jedenfalls eher abtörnend“. Mit der
geplanten Reform werde in der Union eines neues Geborgenheits-Gefühl
erzeugt, zeigte sich Spahn zuversichtlich. „Geborgenheit heißt doch,
sich in der Partei auch emotional wohl und dazugehörig zu fühlen. Und
das wollen unsere Mitglieder heute und in Zukunft genau so wie
früher.“ Die CDU sei schließlich kein reines Zweckbündnis. Die CDU
brauche „die Bereitschaft zur kontroversen Diskussion auf allen
Ebenen und auch eine Selbstvergewisserung im Grundsätzlichen: Wofür
stehen eigentlich das „C“, das „D“ oder das „U“ heute?“, meinte
Spahn.
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