LVZ: de Maizière: Inszenierung gehört zur Politik, aber nicht die Show / Über Kandidaturen für CDU-Bundesparteitag noch nicht abschließend nachgedacht

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière
(CDU) hat „keinen anderen Karriereplan“ in der Politik als
Verteidigungsminister zu bleiben, auch in der nächsten
Bundesregierung. In einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“
(Sonnabend-Ausgabe) sagte das Kabinettsmitglied, das laut Umfragen zu
den beliebtesten deutschen Politikern gehört, über seine weiteren
CDU-Pläne: „Über die Frage von Kandidaturen im Zusammenhang mit dem
nächsten Bundesparteitag der CDU habe ich noch nicht abschließend
nachgedacht. Und wenn, dann würde ich das nicht über die Presse
mitteilen.“ Die von ihm zu verantwortende Neuausrichtung der
Bundeswehr, weg von der Wehrpflichtarmee, sei jedenfalls nicht von
jedem x-beliebigen Verteidigungsminister zu Ende zu bringen. „Mit der
Neuausrichtung der Bundeswehr sind ja nicht nur organisatorische
Veränderungen verbunden, sondern hoffentlich auch noch mehr Freude an
Verantwortung. All das braucht Zeit.“ In vielen Fällen würden
konkrete Auswirkungen auf Soldaten und ihre Einsatzorte erst im Jahr
2015 oder im Jahr 2017 erfolgen. Deshalb würde er seine Arbeit
„gerne in der nächsten Legislaturperiode fortführen“, sagte de
Maizière. Er sei in seiner politischen Karriere immer gut damit
gefahren, nichts mit übermäßigem Ehrgeiz anzustreben. de Maizière,
dem das Temperament einer Büroklammer nachgesagt wird, unterstrich in
dem Interview, dass Symbole, Rituale, auch Inszenierungen natürlich
zur Politik gehörten. „Auch ein großer Zapfenstreich ist eine große
Inszenierung, aber dahinter verbirgt sich ein Inhalt.“ Er sei gar
nicht gegen Inszenierungen von Politik. Im Parlament müsse man anders
auftreten als in einem Bierzelt. „Man zieht sich auch als Bürger,
wenn man ins Theater geht, besser an, als für den Kinobesuch. Das
finde ich jedenfalls“, sagte der CDU-Politiker. „Aber Show oder
Showeinlagen braucht man in der Politik gar nicht.“ Das könne das
Showgeschäft, das könnten Schlagersänger machen, aber nicht die
Politik.

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