Der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr,
Harald Kujat, hat vor einem „Abenteuer“ zu Lasten der Bundeswehr in
Mali gewarnt. Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“
(Mittwoch-Ausgabe) sagte Kujat zur Ankündigung der Bundeskanzlerin,
die Bundeswehr werde sich eventuell an einer europäischen
Ausbildungs- und Logistikmission in Mali beteiligen, es sei „eine
Illusion zu glauben, man könnte dort unbewaffnet Soldaten ausbilden“.
Der Auftrag einer solchen Mali-Operation sei überhaupt „völlig
unklar“, rügte Kujat. „Das Risiko, dass daraus ein bewaffneter
Konflikt wird, ist sehr groß“. Es sei „nicht zu akzeptieren, dass die
Politik, immer wenn sie mit ihrem Latein am Ende ist, nach dem
Militär ruft“. Aber die Politik sollte begriffen haben, „dass wir
nicht überall dort hinlaufen können, wo wir die Taliban sehen“, sagte
Kujat zu entsprechenden Warnungen des Bundesentwicklungsministers
Dirk Niebel (FDP) dass dem Westen in Mali ein neues Afghanistan
drohe.
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