Der frühere Verteidigungsminister Franz Josef Jung
(CDU) hat mehr Zeit und zusätzliche finanzielle Mittel für die von
seinem zeitweiligen Nachfolger Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)
angestoßene grundsätzliche Bundeswehrreform verlangt. In einem
Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitag-Ausgabe) sagte
Jung anlässlich der offiziellen Guttenberg-Verabschiedung mit Großem
Zapfenstreich: „Etwas mehr Ruhe bei der Reform tut gut. Die neue
Bundeswehr, ohne Wehrpflicht, hat auch die entsprechende finanzielle
Unterstützung verdient.“ Die Truppe leiste einen erheblichen Beitrag
für die Sicherheit. „Der neue Bundesminister sollte die Zeit und die
Chance haben, die neuen Bedingungen zu formulieren. Für die
Zielperspektive der 180 000 bis 190 000 Berufs- und Zeitsoldaten
brauchen wir mehr finanzielle Mittel, als jetzt in dem
Einsparungskonzept vorgesehen ist. So viel ist klar“, meinte Jung.
Mit Blick auf den neuen Freiwilligen-Dienst für die Bundeswehr
mahnte Jung, wie auch der jetzige Verteidigungsminister Thomas de
Maizière (CDU), eine stärkere Betonung des Ehren-Gedankens an. „Dem
Vaterland zu dienen, kann als Aufgabe auch der jungen Generation
vermittelt werden.“ Das wollten viele, das könne man spüren. „Dafür
sollte die Politik auch ein zusätzliches Engagement an den Tag legen.
Da müssen auch dann die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen, damit
die notwendige Zahl erreicht wird.“ Minister de Maizière sei da auf
einem guten Weg.
Unter Verweis auf die Gefühlslage bei seinem eigenen Großen
Zapfenstreich meinte Ex-Minister Jung: „Jeder Abschied tut auch ein
Stück weh.“ Ihm sei „der Abschied wirklich schwer gefallen“.
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