Für Sportboote, die nicht länger als 15 Meter und
nicht schneller als 20 km/h (10,8 Knoten) sind, soll künftig die
Führerscheinprüfung entfallen. Eine entsprechende Initiative haben
die Bundestagsfraktionen von CDU und FDP gestartet, berichten die
Lübecker Nachrichten (Mittwochsausgabe). Damit soll unter anderem
Touristen ein leichterer Zugang aufs Wasser ermöglicht werden.
„Deutschland hat die strengsten Führerscheinpflichten für die
Sportbootschifffahrt in Europa“, sagte der Bremer
FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Staffeldt der Zeitung. Die
Führerscheinpflicht gilt bisher für Boote (auch Segelboote) mit einem
Motor ab 5 PS an der Welle. Die seit 2004 geltende
Führerscheinfreiheit auf einigen ausgewählten Binnenrevieren, vor
allem in den neuen Bundesländern, habe zu keinen Sicherheitsproblemen
geführt, sagte Staffeldt.
Vorbehalte gegen eine Liberalisierung der entsprechenden
Verordnung kommt vom Deutschen Motoryachtverband. „Der Vorschlag der
Regierungsfraktionen ist unpraktikabel. Wer soll die Länge eines
Bootes kontrollieren?“, fragt Verbandschef Winfried Röcker. „Die
bestehende PS-Regelung reicht.“ Sie habe sich 35 Jahre lang bewährt.
Der Kieler Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) will die Berliner
Initiative zum Anlass nehmen, die Vorschläge in seinem Ministerium
prüfen zu lassen. Auch wenn eine Lockerung vielleicht dazu beitragen
könnte, Schleswig-Holstein für Gäste attraktiver zu machen, müsse die
Sicherheit weiter höchste Priorität haben.
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