LVZ: Finanz- und Versicherungswirtschaft leisteten insbesondere für CDU und FDP seit Lehman-Pleite insgesamt 3,5 Millionen Euro

Die deutsche Finanz- und Versicherungswirtschaft
hat sich nach der spektakulären Lehman-Pleite vom Herbst 2008 als
besonders spendenfreudig gegenüber maßgeblichen Bundestagsparteien
gezeigt. Nach einem Bericht der „Leipziger Volkszeitung“
(Donnerstag-Ausgabe) gab es seit der Lehman-Pleite bis jetzt für die
CDU von Deutscher Bank, Allianz und Co. 1,596 Millionen Euro
Sonderspenden. Die FDP stand mit zusätzlichen 1,1 Millionen
Parteispenden aus der Krisenbranche nicht wirklich sehr viel
schlechter da. Mit 270 003 Euro beziehungsweise jeweils 170 003 Euro
wurden SPD sowie CSU und Grüne gefördert. Deutsche Bank (CDU, CSU,
FDP, SPD), Allianz (CDU, CSU, FDP, SPD, Grüne), Allfinanz (CDU, FDP),
Deutsche Vermögensberatung (CDU, FDP), Berenberg Bank (CDU) und die
Investmentfirma Jamestown (nur FDP) leisteten die Großspenden.

Leer ging die Linkspartei aus. Deren Vorsitzender Klaus Ernst
verlangte deshalb gegenüber der Zeitung „einen neuen Aufstand der
Anständigen“. Die Banken ließen sich „von Politikern retten, die sie
vorher selbst geschmiert haben.“ So wie Wirtschaftsspenden müssten
auch Spenden aus dem Finanzsektor für die Politik „gänzlich verboten
werden“, verlangte Ernst. Seiner Ansicht nach seien die laufenden
Anti-Banken-Proteste auch „Proteste gegen die Finanzmarktparteien,
die sich erst von Banken mit Spenden füttern lassen und dann
milliardenweise Steuergelder ohne Gegenleistung in den Finanzsektor
pumpen“. Die Bürger hätten keine Wahl mehr, als selbst vor die
Bankzentralen zu ziehen.

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