Nach diesem „Menetekel für die FDP“ müsse sich
seine liberale Partei „inhaltlich und personell ganz neu aufstellen“,
verlangt Wolfgang Kubicki, Fraktionsvorsitzender der Liberalen im
Landtag von Schleswig-Holstein. In einem Interview mit der „Leipziger
Volkszeitung“ (Montag-Ausgabe) sagte Kubicki: „Rainer Brüderles
Landespartei hat sich fundamental verabschiedet. Birgit Homburger,
die Landesvorsitzende in Baden-Württemberg, die gleichzeitig als
Bundestags-Fraktionsvorsitzende das Bild der FDP wesentlich prägen
kann, müsste beschämt ihre Ämter abgeben und nach Hause gehen.“
Wer noch bis letzten Sonntag vehement die Laufzeitverlängerung
verteidigt habe, um dann ohne jede Vorankündigung und ohne
überzeugende Erklärung umschwenke und sieben Meiler vom Netz nehme,
„der muss sich nicht wundern, dass die Menschen irritiert vor der FDP
flüchten“, meinte Kubicki.
„Sich tot stellen wird nicht weiterhelfen“, forderte der Liberale.
„Wir müssen uns inhaltlich und personell ganz neu aufstellen, weil
wir ansonsten die nächsten Landtagswahlen ähnlich krachend verlieren
werden.“ Köpfe transportierten bekanntlich Themen. „Also haben wir
entweder keine Themen oder wir hatten die falschen Köpfe. Daraus
müssen wir lernen. Wir dürfen nicht halsstarrig an der Kernenergie
festhalten“, nannte Kubicki einen entscheidenden inhaltlichen
Korrekturpunkt. „Ich greife das alte Genscher-Wort auf: Wenn
Mehrheiten keine Probleme bewältigen können, suchen sich Probleme
neue Mehrheiten. Wenn Führungspersönlichkeiten einer Partei nicht
darauf reagieren, dass die Marke langsam verbrennt, dann wird es die
Suche nach neuen Führungspersönlichkeiten geben“, so Kubicki.
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