Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der
Linkspartei im Bundestag und West-Beauftragte seiner Partei, Ulrich
Maurer, rechnet mit Oskar Lafontaine für den Bundestagswahlkampf
2013. In einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“
(Mittwoch-Ausgabe) attackierte Maurer zugleich heftig den sächsischen
Landesvorsitzenden seiner Partei, Rico Gebhardt. Dieser hatte der
Parteispitze im Bund vorgeworfen, die innerparteiliche Debatte
abzutöten und Bodo Ramelow oder Dietmar Bartsch als Nachfolger statt
Lafontaine ins Spiel gebracht. „Wenn er irgendwann mit seinem
Landesverband wenigstens bei Bundestagswahlen das Niveau von
Brandenburg oder Sachsen-Anhalt annähernd erreicht, dann kann er auch
wieder laut werden“, meinte Maurer an die Adresse Gebhardts
gerichtet.
Niemand verhindere in der Linkspartei eine Debatte. „Aber durch
das Singen von Klageliedern und die Verteilung von Schuldzuweisungen
kommen wir nicht weiter. Noch so schlaue Fragen ersetzen keine
konstruktiven Antworten. Schon gar nicht, wenn in Wirklichkeit damit
verdeckt personale Machtkämpfe ausgetragen werden, wie es der
sächsische Vorsitzende Gebhardt jetzt getan hat“, sagte Maurer.
Auch der sächsische Landesvorsitzende könne der Linkspartei zu
neuem Wirklichkeitskontakt verhelfen, indem er einfach seine Arbeit
mache. „Im Übrigen bin ich sicher, dass die von Gebhardt ins Spiel
gebrachten Bartsch und Ramelow sehr erfreut darüber sind, von jemand
gehandelt zu werden, der schon früher vornehmlich durch
Personalintrigen gegen den sächsischen Fraktionsvorsitzenden und
Spitzenkandidaten André Hahn aufgefallen sei. Wir brauchen derzeit
eine konstruktive Debatte über Strategie und Inhalte und nicht
oberflächliche Inszenierungen nach dem Vorbild der FDP“, meinte
Maurer.
Auf die Frage nach einem eventuellen Spitzenkandidaten Oskar
Lafontaine für die Bundestagswahl 2013 sagte Maurer, der als enger
politischer Freund Oskar Lafontaines gilt: „Ich bin sicher, dass wir
im Wahlkampf 2013 mit Lafontaine rechnen können.“
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