Berlin. Deutschland ist gespalten, wenn es um die
Frage geht, ob Bundespräsident Christian Wulff nach seiner
Kreditaffäre und Drohanrufen bei der Presse zurücktreten soll. 46
Prozent der Deutschen meinen, er sollte sein Amt zur Verfügung
stellen, ebenso viele meinen aber, er solle bleiben. Das ergab eine
aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der Mediengruppe Madsack
(Hannoversche Allgemeine Zeitung, Leipziger Volkszeitung,
Ostsee-Zeitung, Märkische Allgemeine Zeitung) unter 1005 Befragten.
(Erhebungszeitraum war der 3. Januar) Vor allem die Ostdeutschen
sowie die 18- bis 29-Jährigen wollen Wulff weiter als Bundespräsident
sehen. Für einen Rücktritt sprechen sich vor allem die über
60-jährigen Bürger und Beamte aus.
Käme es zu einer Neuwahl, hätte Wulffs Kontrahent der letzten
Wahl, der frühere Chef der Stasi-Unterlagenbehörde Joachim Gauck, mit
30 Prozent Zustimmung den meisten Rückhalt in der Bevölkerung. Auf
den Plätzen folgen: der Moderator Günther Jauch (13 Prozent),
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 12 und die frühere
Bischöfin Margot Käßmann mit 11 Prozent Zustimmung.
Auf die Frage, ob es besser wäre, wenn der Bundespräsident künftig
direkt vom Volk gewählt würde, sagten 56 Prozent der Befragten ja. 40
Prozent meinten, nein, es wäre egal, wie der Bundespräsident gewählt
würde.
Quelle: Mediengruppe Madsack
Erhebung: Forsa unter 1005 Befragten am 3. Januar 2012
Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/233 244 0