Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder)
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Bartsch wirft Lafontaine Realitätsverweigerung vor
Frankfurt (Oder). Der gescheiterte Kandidat für den
Linken-Vorsitz, Dietmar Bartsch, hat nach dem Göttinger Parteitag dem
ehemaligen Vorsitzenden Oskar Lafontaine indirekt
Realitätsverweigerung vorgeworfen. Auf die Frage, ob er wie
Fraktionschef Gregor Gysi eine Krise der Partei oder wie Lafontaine
„Befindlichkeiten“ für das momentane Erscheinungsbild verantwortlich
mache, sagte er der Märkischen Oderzeitung (Dienstagausgabe): „Die
Zahlen sprechen für sich: In den Umfragen innerhalb von zwei Jahren
halbiert, 10 000 Mitglieder und reihenweise Wahlen verloren. Wer da
keine Krise sieht, verweigert sich der Realität.“ Allerdings sehe er
keine Gefahr der Spaltung seiner Partei.
Die Angebote, in die SPD zu wechseln, weist Bartsch zurück.
„Bartsch bleibt Linker“, sagte er dem Blatt. „Die Art, wie jetzt
geworben wird, finde ich schon etwas lästig.“
Für seine Wahlniederlage gegen den baden-württembergischen
Landesvorsitzenden Bernd Riexinger machte er unter anderem
Parteitagsdelegierte des Landesverbandes Brandenburg verantwortlich.
Bartsch betonte, es habe ihn geschmerzt, „dass ausgerechnet aus dem
Brandenburger Landesverband vielleicht entscheidende Stimmen“
fehlten.
Außerdem kritisierte Bartsch Manipulationen bei den
Mitgliederzahlen bei westlichen Landesverbänden mit den Worten:
„Bedenklich finde ich allerdings, wenn Mitgliederzahlen geschönt
werden und dadurch Delegierte auf einem Parteitag abstimmen, die
eigentlich nicht da sein dürfen. Darüber müssen wir in der Partei
noch einmal reden“. +++
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