Mit seinem Votum, Palästina aufzunehmen,
haben die Unesco-Staaten zwar klar gemacht, dass sie sich der
USA-Israel-Phalanx nicht beugen. Die UN-Organisation für Kultur und
Bildung hat sich aber gleichzeitig in eine schwere Krise manövriert:
Die USA stoppen ihre Beiträge, ein Fünftel des jährlichen
360-Millionen-Dollar-Budgets der Unesco. Der Streit um Palästina
eskaliert damit erneut. Dennoch ist absehbar, dass der Boykott nicht
von Dauer sein wird. Die USA können es sich in instabilen Zeiten, die
ihren Einfluss in der Welt bedrohen, gar nicht leisten, sich aus
wichtigen Weltorganisationen zurückzuziehen. Denn die Unesco managt
auch Wiederaufbauprojekte von strategischer Bedeutung, etwa in
Afghanistan oder im Irak. Für die eigentliche Frage, die
Mitgliedschaft Palästinas in der UN-Vollversammlung, hat Washington
ohnehin sein Veto angekündigt. +++
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