Die Ereignisse um die britische Botschaft
in Teheran erinnern an die Besetzung der US-Botschaft vor ziemlich
genau 32 Jahren. Geiseln wurden diesmal zwar nicht genommen, doch den
Beginn einer neuen diplomatischen Eiszeit, wenn nicht mehr, stellen
die aktuellen Vorgänge allemal dar. Das iranische Regime hat sich
zwar, um die Form zu wahren, von den Botschaftsstürmern distanziert,
aber nur lau, mit gleichzeitigen Bekundungen des Verständnisses. Wer
an spontane Aktionen empörter Studenten glauben will, glaubt auch an
Märchen. Die iranische Polizei, sonst nicht zimperlich, schaute erst
mal zu. Unklar ist noch der Zweck der Eskalation. Zu erwarten war,
dass Teheran auf die Verschärfung der wirtschaftlichen Sanktionen
einiger westlicher Staaten mit einer politisch-diplomatischen
Gegenoffensive reagieren würde. Der jetzt eingeschlagene Kurs kann
das Land international aber nur weiter isolieren. Einen Gefallen hat
sich Teheran nicht getan. +++
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