Für alle Demokraten war das ein Armutszeugnis: Den Fehlstart muss Merz sich selbst ankreiden. Er ist laut Umfragen alles andere als ein Sympathieträger der Menschen im Land. „Das ist die Quittung für seinen Wortbruch“, kommentiert Brendle-Behnisch: „Wer im Wahlkampf zum Sparen auffordert und dann mit Hilfe des abgewählten Kanzlers eine 180 Grad-Wende hinlegt, dann zunächst für die Infrastruktur entsprechende Investitionen verspricht, denen er vorher eine Absage erteilt hat, um anschließend in einer Pirouette die Finanzwirtschaft zu begünstigen und zugleich gegen den Wohlfahrtsstaat zu wettern, der darf keine Solidarität vom Volk erwarten – er hat tiefstes Misstrauen verdient.”
Die Kritik der ÖDP am Neu-Kanzler bleibt hart: „Ein Kanzler fürs Volk ist Merz nicht.” Die Begründung ist deutlich: „Eine Umkehr der deutschen Politik, wie die Union dies ankündigte, gibt es allenfalls in dem Sinne, dass die – wenigen – guten Ansätze der Ampel nun wieder zunichte gemacht werden.”