Der Ölpreis ist in den vergangenen vier Woche
rapide gefallen – nur an den Tankstellen merkt man nichts davon. Kein
Wunder: Die fünf marktbeherrschenden Ölmultis zocken uns nach
Gutdünken ab. Was die deutschen Autofahrer schon immer wussten, haben
sie jetzt mit der Expertise des Bundeskartellamts endlich
schriftlich. Weil der Markt nicht funktioniert, zahlen sie fürs
Benzin mehr, als sie eigentlich müssten. Bisher beschränkte sich die
Rolle der Politik darauf, über die Preisgestaltung zu schimpfen. Auf
die Finger geklopft hat den Ölkonzernen bisher aber niemand. Kein
Wunder: Je höher der Spritpreis, umso größer ist auch der
Mehrwertsteueranteil, den der Staat kassiert. Doch nach der brisanten
Studie der Wettbewerbshüter müsste die Bundesregierung energisch
eingreifen. Denn gerade im riesigen Benzingeschäft muss der Markt
funktionieren. Hier böte sich für den neuen Wirtschaftsminister
Philipp Rösler die große Chance, Profil zu zeigen. Doch auch die
Bürger können den Ölmultis die gelbe Karte zeigen: Unnötige Fahrten
vermeiden, sparsamere Autos kaufen, spritsparender fahren und
konsequent günstige Tankstellen wählen. So bekämen die Ölkonzerne die
Benzin-Wut sofort zu spüren.
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