Mittelbayerische Zeitung: Kommentar Mittelbayerische Zeitung zum Betreuungsgeld

Die schwarz-gelbe Koalition hat sich beim
Betreuungsgeld in eine fast ausweglose Situation verrannt. Horst
Seehofer droht – wieder einmal und deshalb wohl gar nicht ganz so
ernst gemeint – mit dem Bruch des Regierungsbündnisses, wenn der
Staatszuschuss für Familien mit kleinen Kindern, die nicht in eine
Krippe gehen, scheitern sollte. Doch mit einer solchen
Alles-oder-nichts-Haltung stößt der Oberbayer die beiden anderen
Regierungspartner eher vor den Kopf. Der clevere Unions-Fraktionschef
Volker Kauder hingegen könnte mit einem alten Vorschlag in neuem
Gewand die Kuh tatsächlich noch vom Eis holen, ehe sie vollends
einbricht. Auch Mütter, die ihre Kinder vor 1992 bekommen haben,
sollten bei der Rentenberechnung besser gestellt werden. Das klingt
gut, ist auch gut. Denn bislang werden Erziehungszeiten, gemessen an
ihrem Wert für die Gesellschaft, immer noch nicht ausreichend
gewürdigt – und bei den Renten berücksichtigt.

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