Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Ilse Aigner: Abgang und Neuanfang, von Reinhard Zweigler

Mit Ilse Aigner verlässt eine von Landwirten
und den meisten Verbraucherschützern geachtete Bundesministerin die
Berliner Bühne. Sie will künftig in Bayern ihre politische Karriere
fortsetzen. Die Bundeshauptstadt als Vorstufe für höhere Weihen im
weiß-blauen Freistaat gewissermaßen. Zurückbleiben die beiden
Ressortchefs für Inneres und Verkehr, der Oberfranke Hans-Peter
Friedrich und der Oberbayer Peter Ramsauer. Politische
Schwergewichte, wie etwa Wolfgang Schäuble eines ist, sind die beiden
nicht, dafür eher der Typ des aufrecht rackernden Ministers ohne
größere Schlagzeilen, so oder so. Trotzdem wollen beide ihren
Ministerjob auch in der nächsten Bundesregierung fortsetzen, egal mit
wem die Union koalieren wird, oder genauer gesagt, muss. Überhaupt
scheinen Ministerämter in Berlin für eine Karriere in Bayern nicht
unbedingt förderlich. Und die Zeiten, als ein Franz Josef Strauß oder
ein Edmund Stoiber nach der Kanzlerschaft griffen, scheinen ohnehin
vorbei. Die Musik spielt in München. Bayern-Power gibt es in Berlin
nur gedämpft – oder von Horst Seehofer selbst.

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