Es ist eine Vielzahl von Gründen, warum
Russland sich hinter Syriens Präsidenten stellt. Es geht Moskau um
den Erhalt eines wichtigen Waffenkunden. Es geht um den Erhalt eines
Marinestützpunktes in Syrien. Es geht auch darum, das eigene
Unbehagen darüber zu bekämpfen, dass sich die Zeiten geändert haben.
Russland, das selbst nicht im Ruf steht, eine lupenreine Demokratie
zu sein, erlebt, wie Tausende sich gegen die Regierung erheben.
Moskau hat zusehen müssen, wie reihenweise Despotien fielen. Der
Kreml versucht, die Uhren anzuhalten, zu zeigen, wie einflussreich
das Riesenreich nach wie vor ist. Und das nicht nur in Syrien: Es ist
eine Frage der Zeit, bis Moskau im eisigen Winter den Gashahn weiter
zudrehen und Europa in Schrecken versetzen wird. Es gibt schließlich
viel zu verlieren: Am 4. März soll, wenn alles gut geht, Putin wieder
Präsident werden. Dazu gilt es, die Russen zu beeindrucken von der
Stärke Russlands. Und das geht offenbar immer noch am besten mit den
Methoden des Kalten Kriegs.
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