Lob des Lasters
Gigaliner – wie sich das anhört: Nach Monstern, von bösen Aliens
geschickt, um die (Um-)Welt zu zerstören und die Verkehrsteilnehmer
zu ärgern. Kein Wunder, dass die bayerische Staatsregierung den
Speditionen die brave Sprachregelung „Lang-Lkw“ nahelegt. Nichts
anderes aber sind die 25 Meter langen Lulatsche, subtrahiert man
Ängste und Emotionen: Lkw mit besonders großer Kapazität, die, klug
eingesetzt, tatsächlich Sprit und Treibhausgas einsparen können, ohne
den Verkehrsfluss zu behindern. Voraussetzung ist, dass sie ihre
technischen Kinderkrankheiten ablegen. Ein liegengebliebener
„Gigaliner“ auf der unfallträchtigen A 3 ist kein
vertrauenerweckender Anblick. Solange sie eine Ausnahmeerscheinung
bleiben, stören die langen Kerls unter den Lkw niemanden. Für ganz
schwere Lasten sind sie ohnehin ungeeignet. Für die Logistik von
Lebensmitteln aber sind sie eine gute Lösung – und für andere
Branchen, die ihr Gut nicht auf Schienen transportieren können. Dass
ausgerechnet die Speditionsbranche den Liner links liegenlässt, ist
vor diesem Hintergrund ein unverständliches Bremsmanöver.
von reinhold Willfurth, MZ
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