Assad beugt sich dem Druck und lenkt ein, es
gibt Reformen, die Menschen hören auf zu demonstrieren: so schön
könnte es sein in einer perfekten Welt reuiger Despoten. Aber die
Realität hat Assad nicht nur eingeholt, sondern längst überholt. Die
Menschen gehen trotz brutaler Gewalt weiter auf die Straßen und jeder
weitere Tote scheint sie nur in ihrem Willen zu bestärken, das Regime
Assads aus der Welt zu schaffen. Der Erfolg der anderen Revolutionen
in der arabischen Welt ist für sie zudem Ansporn, weiterzumachen;
bislang hat noch jeder Protest zum Erfolg geführt – allerdings nicht
immer ohne Hilfe von außen. Das Fehlen von internationaler
Unterstützung wie im Fall Libyens könnte für Syrien am Ende zum
Problem werden. Aber auch wenn der Umsturz gelingt, so bleibt wie in
den anderen Staaten des arabischen Frühlings die bange Frage: Was
folgt? Der Blick nach Ägypten macht wenig Mut, noch dazu für eine
Region, in der zwischen Israel und dem Iran die Lage zu eskalieren
droht.
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