Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes,
Ulrich Kirsch, hat davor gewarnt, dass der US-Truppenabzug aus
Afghanistan die Bundeswehr gefährden könnte. „Man kann nur hoffen –
und da muss man höllisch aufpassen -, dass die Reduzierung der
amerikanischen Kameraden nicht unmittelbare Auswirkungen hat auf die
Unterstützung im Norden“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) und fügte hinzu: „Ich
gehe davon aus, dass mit der Rede Obamas ein Prozess eingeläutet
wird. Natürlich steht die Bundesregierung jetzt unter Druck, sich
politisch zu positionieren, was das weitere Engagement in Afghanistan
betrifft.“ Kirsch forderte Außenminister Guido Westerwelle (FDP)
zudem zu mehr Engagement in dieser Frage auf: „Denn bei allem
Verständnis dafür, dass der Außenminister gegenwärtig sehr viel im
nordafrikanischen und arabischen Raum unterwegs ist: Der Fokus für
Deutschland ist doch eher Afghanistan. Denn dort sind deutsche
Soldaten im Einsatz. Da höre ich im Moment einfach zu wenig.“ Nach
dem Ende des Krieges, so der Verbandschef, brauche man nun „einen
Schlachtplan für den Frieden. Und dieser Schlachtplan heißt:
Aussöhnung und ziviler Aufbau.“
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