Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Zwangsarbeit Nur fünf Westfirmen stellten Antrag auf Einsicht in die Stasi-Akten

Lediglich fünf westliche Unternehmen haben bei der
Stasi-Unterlagen-Behörde Anträge auf Akteneinsicht gestellt, um zu
erfahren, ob sie von Zwangsarbeit zu DDR-Zeiten profitierten. Der
Möbelkonzern Ikea ist darin schon enthalten. Das teilte
Behörden-Sprecherin Dagmar Hovestädt der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe) mit. Tatsächlich sind
schon jetzt mehrere Dutzend West-Firmen bekannt, die in der DDR
fertigen ließen. Insgesamt machten bis 1989 rund 6000 Geschäfte mit
ihr. Damit geht bloß ein Bruchteil der Unternehmen der Sache bisher
auf den Grund, obwohl die Debatte seit Beginn der Enthüllungen über
Ikea schon seit Mai 2012 läuft. Nach der Stasi-Unterlagen-Behörde hat
am Montag die Union der Opferverbände Kommunistischer
Gewaltherrschaft (UOKG) eine Untersuchung zur Zwangsarbeit
politischer und krimineller Häftlinge in DDR-Gefängnissen vorgelegt.
Weitere Studien sollen folgen.

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