Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) hat empört auf die vom Berliner Forscher Klaus Schroeder
aufgemachte Bilanz zur Deutschen Einheit reagiert, wonach diese
bisher zwei Billionen Euro gekostet habe. „Statt die große
Solidarleistung in ganz Deutschland zu würdigen und das anzuerkennen,
was wir hier bisher geleistet haben, wird die Diskussion auf eine
einseitige Transfer-Bilanz verkürzt“, sagte Haseloff der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montagausgabe). „Im 25. Jahr
der friedlichen Revolution empfinde ich derartige Diskussionen und
Aufrechnungen als Zumutung“, sagte Haseloff dem Blatt weiter.
Der Regierungschef hält die Bilanz für einseitig. „Warum rechnet
nicht mal einer die jahrzehntelangen Transferzahlungen innerhalb der
alten Bundesrepublik aus? Wer rechnet denn mal gegen, dass der Osten
seit der Wiedervereinigung hunderttausende, wenn nicht Millionen
junge, gut ausgebildete Fachkräfte in den Westen abgegeben hat?“,
sagte Haseloff. Es sei schwer, „eine faire Gesamtbilanz zu erhalten“.
Der Osten wisse wohl, was er dem Westen zu verdanken habe. „Die
Deutsche Einheit ist eine weltweit einzigartige Solidar-Leistung.
Darauf können alle Deutschen stolz sein.“
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Hartmut Augustin
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