Halle. Der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Krings, hat angesichts der
heutigen Eröffnung des „Nationalen Cyber-Abwehrzentrums“ in Bonn vor
wachsenden Gefahren im Internet gewarnt. „Die Gefahren nehmen zu“,
sagt er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“
(Donnerstag-Ausgabe). Cyber-Attacken berührten die innere Sicherheit,
so Krings. „Der Staat hat die Pflicht, hier vorbeugend tätig zu
werden. Polizei und Geheimdienste müssen Kompetenzen aufbauen und
Informationen austauschen, bevor das Problem außer Kontrolle gerät.
Wir brauchen Expertise. Denn wer das Internet lahm legen kann, der
trifft den Staat ebenso schwer wie die Privatwirtschaft.“ Allerdings
könne das zunächst zehnköpfige Zentrum nur ein Anfang sein, betonte
der CDU-Politiker. Es müsse rasch aufgestockt werden.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) wird das seit April
arbeitende „Nationale Cyber-Abwehrzentrum“ heute offiziell eröffnen.
Michael Barth, Bereichsleiter beim Bundesverband
Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom),
erklärte der „Mitteldeutschen Zeitung“: „Das Cyber-Abwehrzentrum ist
dazu da, um die Verantwortlichen möglichst schnell an einen Tisch zu
bringen. Das ist eine Drehscheibe für Informationen. Dafür sind diese
zehn Mitarbeiter ein erster Schritt. Später sollten die betroffenen
Wirtschaftszweige dazu kommen. Denn die Netzbetreiber haben viel
Expertise und gute Sensoren. Die merken, wenn eine Attacke losgeht.“
Er fügte hinzu: „Es fehlt an Sensibilisierung bei den Nutzern. Der
Umgang mit dem Thema ist oft noch zu unbeschwert. Da muss was getan
werden. Außerdem fehlt auf Behördenseite das Fachpersonal und die
Möglichkeit, Fachleute in den bestehenden Laufbahnstrukturen zu
halten. Personal und Kooperation sind auf diesem Gebiet das A und O.“
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Hartmut Augustin
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