Mitteldeutsche Zeitung: Neue Länder Unionsvize Vaatz kritisiert Zahlen zu den Kosten des Aufbaus Ost als „einseitig“

Der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, hat die jüngsten Zahlen
über die Kosten des Aufbaus Ost als einseitig zurück gewiesen. „Die
Zahlen stimmen“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Aber sie sind natürlich einseitig. Denn
es gibt auch einen ostdeutschen Beitrag für Westdeutschland.“ So
seien qualifizierte junge Leute in großer Zahl abgewandert. Außerdem
wären bestimmte Investitionen etwa in die Infrastruktur im Westen
nicht als Transfer-leistungen gezählt worden. Und schließlich habe
die 1:1-Übertragung der westdeutschen Rechtslage Aufgaben nach sich
gezogen, die gar keine Priorität gehabt hätten. „Das muss alles
mitbeachtet werden“, erklärte Vaatz. Der Aufbau Ost bleibe zwar auch
dann noch „eine der größten Solidar-leistungen in der europäischen
Geschichte. Dafür bin ich den Westdeutschen dankbar. Aber man muss
die Kirche im Dorf lassen.“ Der CDU-Politiker reagierte damit auf die
finanzielle Bilanz der Deutschen Einheit des Berliner Forschers Klaus
Schroeder. Nach dessen Schätzung kostete die Einheit bislang rund
zwei Billionen Euro.

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