Mitteldeutsche Zeitung: Plagiatsaffäre Koalitionspolitiker werfen zu Guttenberg Überheblichkeit vor

Das gestrige Erscheinen des Interview-Buches mit dem
ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)
unter dem Titel „Vorerst gescheitert“ hat in der Union Kritik
ausgelöst. Der verteidigungspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ernst-Reinhard Beck, sagte der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe): „Die Art,
wie er sich politisch zurückmeldet, ist für mich schwer erträglich.
Er fordert die Kritik geradezu heraus.“ Der innenpolitische Sprecher
der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl, kommentierte mit den Worten:
„Unglücklich, zu früh und falsch. Geduld, Demut und Abwarten sind
angesagt. Hätte er mich gefragt, hätte ich ihm all dies gesagt. Aber
er hat offenbar niemanden gefragt.“ Der CSU-Politiker hält ein
Comeback des Parteifreundes dennoch weiter für möglich. „Es ist alles
vergänglich“, betonte er. „Was heute falsch war, kann in zwei, drei
Jahren richtig sein.“ Guttenberg sei „beneidenswert jung“, habe aber
einstweilen „zu früh mit den Hufen geschart“. Der ehemalige
FDP-Vorsitzende Wolfgang Gerhardt nannte Guttenberg „ein bisschen
überheblich“. Dieser greift in dem Buch unter anderem die Politiker
im Allgemeinen und die CSU im Besonderen an.

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