Hans Pfeifer, Chef des rheinisch-westfälischen
Genossenschaftsverbands, hat einen vehementen Spar-Appell an die
Politik gerichtet. Es reiche nicht, nur den Grad der Neuverschuldung
zu senken. „Jedes Mal, wenn man zum Thema Sparen kommt, wird der
Joker gezogen: ,Damit würgen wir die Konjunktur ab.– Aber der Joker
sticht nicht“, sagt Pfeifer im Interview der Neuen Westfälischen
Zeitung in Bielefeld (Donnerstags-Ausgabe) . „Das Volk begreift, dass
gespart werden muss, genau wie es begreift, dass gar kein Platz da
ist für Steuersenkungen.“ Dieser Sparappell gelte auch für Kommunen,
sagt der oberste Volksbanker in Rheinland und Westfalen. Er
verteidigt die Entscheidung der zum Genossenschaftsverbund gehörenden
WL-Bank, einer Kommune keinen neuen Kredit zu gewähren. 30 Prozent
der Kommunen ständen unter dem Haushaltssicherungsgesetz. „Da muss
man genau hinsehen. Ich weiß nicht, ob nicht mancher Kämmerer hinter
verschlossenen Türen sagt: Die Gedanken der WL-Bank verstehe ich.“ In
der Krise hätten die Genossenschaftsbanken eine Renaissance in der
Wahrnehmung der Mitglieder erlebt. „Die Genossenschaftsbanken sind
da, sie ändern nicht jeden Tag die Geschäftspolitik.“ Die
Genossenschaftsbanken seien weiter „der Fels in der Brandung“.
Einflussnahme der Regierung in die Bank-Angelegenheiten lehnt Pfeifer
ab. „Wir wollen nicht in die Staatsbevormundung. Wir wollen
Selbsthilfe, Selbstverwaltung, Selbstverantwortung. Unsere
Ausgangslage ist Zuversicht schaffend.“
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