Der Parlamentarische Staatssekretär im
Bundesfinanzministerium, Hartmut Koschyk (CSU), hat sich für eine
Rückkehr des früheren Verteidigungsministers Karl-Theodor zu
Guttenberg (CSU) in die Politik ausgesprochen. „Guttenberg hat
selbstverständlich eine zweite Chance verdient“, sagte er der in
Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe).
„Denn er hat Fehlverhalten eingestanden und daraus Konsequenzen
gezogen. Mit der Veröffentlichung des Abschlussberichts durch die
Universität Bayreuth, der er zugestimmt hat, ist die Sache erledigt.“
Koschyk betonte, Guttenberg habe sich „bereit erklärt, als
Delegierter sowohl für den Bezirks- als auch für den Landesparteitag
zur Verfügung zu stehen. Das ist für mich ein Signal, dass er die
Brücken nicht abbrechen will.“ Zwar werde sich der 39-Jährige Zeit
nehmen für die Planung seines weiteren Lebens, so der
Finanzstaatssekretär, zu dessen Wahlkreis Bayreuth gehört. Doch:
„Alle Türen stehen ihm offen.“ Ohnehin sei man mit anderen
Spitzenpolitikern wie etwa dem ehemaligen Außenminister Joschka
Fischer (Grüne) „großzügiger gewesen“ als mit Guttenberg. Fischer
wurde seine militante linke Vergangenheit zur Last gelegt. Ähnlich
wie Koschyk hatten sich zuvor der Vorsitzende des
Bundestags-Wirtschaftsausschusses, Ernst Hinsken, der frühere
bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein und der
Bundestagsabgeordnete Norbert Geis (alle CSU) geäußert. Nach
Informationen der „Mitteldeutschen Zeitung“ stehen mehrere
CSU-Spitzenpolitiker weiter in Kontakt zu Guttenberg, darunter
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), der als dessen
Vertrauter gilt. Guttenberg, so heißt es, sei angesichts der
Plagiatsaffäre „nachdenklich“, allerdings keineswegs am Boden
zerstört, sondern „mental gut aufgestellt“. Über seine berufliche
Zukunft habe er noch nicht entschieden.
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Hartmut Augustin
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