Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht
(CDU) hat sich entsetzt gezeigt über die womöglich hohe Rate
rechtsextremistisch motivierter Morde in Deutschland. „Die Zahl ist
erschreckend“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe). „Sollte es sich um über 800 Morde
handeln, dann muss geklärt werden, warum das bisher nicht erfasst
worden ist. Ich gehe davon aus, dass das auf der
Innenministerkonferenz Thema sein wird.“ Gestern war bekannt
geworden, dass von bundesweit ungeklärten 3 300 versuchten oder
vollendeten Tötungsdelikten seit 1990 insgesamt 746 Fälle mit 849
Opfern rechtsextremistisch motiviert sein könnten. Von den 3 300
ungeklärten Fällen hat Sachsen-Anhalt nach Angaben des
Landesinnenministeriums 29 gemeldet. Wie viele davon jetzt als
womöglich rechtsextremistisch gelten, ist aber nach Auskunft einer
Sprecherin noch unklar.
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