Der Vorsitzende der Linksfraktion im Thüringer
Landtag, Bodo Ramelow, hat die SPD-aufgefordert, linken Bündnissen
vor allem in Ostdeutschland eine Chance zu geben. „Die
Lockerungsübungen sind ganz nett“, sagte er der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Aber sie
sind derzeit irgendwie Papiertiger. Wenn die SPD ihre
Lockerungsübungen in Richtung Linkspartei ernst meint, dann muss sie
in den neuen Bundesländern, aktuell in Sachsen-Anhalt, in
Mecklenburg-Vorpommern und in Thüringen, mal erklären, warum sie
nicht in diesen drei Bundesländern eine rot-rote oder rot-rot-grüne
Landesregierung auf den Weg bringt.“ Denn diese würde sogar zu einer
absoluten Mehrheit im Bundesrat führen. Mit Blick auf Thüringen, wo
die SPD in der letzten Umfrage auf rund 14 Prozent kommt, die Linke
aber auf 27 Prozent, erklärte der Linken-Politiker: „Ich wehre mich
gegen jede Vorfestlegung, wie eine Koalition auszusehen hat. Die
Tradition ist, dass der Stärkste das Vorschlagsrecht hat. Ich wüsste
nicht, warum diese Tradition außer Kraft gesetzt werden sollte.“
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