Rohingya-Kindern in Bangladesch steht die nächste
Katastrophe bevor, warnen die SOS-Kinderdörfer weltweit. Mehr als
100.000 Kinder befänden sich wegen des Monsuns in Lebensgefahr. Die
schweren Regenfälle haben bereits erste Todesopfer gefordert: Nach
Angaben der Hilfsorganisation seien bereits drei Menschen durch
Erdrutsche und eingestürzte Gebäude gestorben, unter ihnen ein
Kleinkind. Es sei zu befürchten, dass die Situation in den nächsten
Tagen und Wochen noch deutlich eskaliere, da Monsun und Wirbelstürme
im Juli und August am stärksten seien.
Fast eine Million Rohingya leben in Flüchtlingslagern im Distrikt
Cox–s Bazar in improvisierten Hütten an lehmigen, unbefestigten
Hängen. „200.000 von ihnen befinden sich in akuter Lebensgefahr, über
die Hälfte davon Kinder“, sagt Nusrat Jahan Nusrat, Leiterin der
SOS-Kinderdörfer in Bangladesch. „Ihnen drohen Verletzungen,
Trennungen von Angehörigen oder gar der Tod durch Erdrutsche und
Überschwemmungen. Auch Krankheiten und der fehlende Zugang zu
medizinischer Versorgung, sanitären Anlagen oder sauberem Wasser
bringt sie ihn Gefahr“, sagt Nusrat. Die größte Angst vieler Eltern
sei, dass ihre Kinder in einer Katastrophensituation in Gefahr
geraten oder verloren gehen.
„In den letzten Monaten hat man wenig vom Leid der Rohingyas
gehört – jetzt ist es höchste Zeit, wieder hinzuschauen und eine
weitere Katastrophe für Tausende Kinder zu verhindern“, sagt Nusrat.
Der Regen, der bereits im Juni einsetzte, habe bereits schwere
Schäden angerichtet. „140 Lernzentren, zahlreiche Wasserstellen und
sanitäre Anlagen, drei Essensausgaben und 1048 Behausungen sind
komplett zerstört worden, 12 medizinische Einrichtungen wurden schwer
beschädigt und mussten für einige Tage den Betrieb aussetzen“,
berichtet Nusrat.
Zwar habe die Regierung damit begonnen, Menschen umzusiedeln sowie
mit zusätzlichen Baumaterialien auszustatten, aber die Größe des
Lagers mache es nahezu unmöglich, allen zu helfen.
Hilfsorganisationen haben zudem immer wieder mit bürokratischen
Hürden zu kämpfen.
Die SOS-Kinderdörfer haben eine Betreuungsstelle eingerichtet, in
der verlorene Kinder Zuflucht finden und von ihren Eltern wieder
gefunden werden können. Die Menschen im Lager sind informiert.
Insgesamt betreibt SOS fünf Nothilfe-Kitas, in denen Jungen und
Mädchen spielen und lernen können, psychologisch betreut und
medizinisch versorgt werden. Weitere Kinderschutzzentren sollen
folgen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Boris Breyer
Medienkommunikation
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
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